Gute Zahnärzte in Regensburg
Seit Jahrhunderten griffen die Menschen auf die unterschiedlichsten Stoffe zurück, um sich die Zähne aufzuhellen. Viele dieser Mittel erwiesen sich dabei nicht nur als wirkungslos, sondern gar als schädlich. In die Riege der vermeintlich zahnaufhellenden Wundermittel hat sich in den letzten Jahren ein ungewöhnlicher Naturstoff eingereiht: schwarze Aktivkohle. Kann dieser Zahnpastazusatz halten, was die Anbieter versprechen – oder gefährdet er sogar die Zahngesundheit?
Aktivkohle als vielseitig einsetzbarer Kohlenstoff
Die
Aktivkohle wird aus Materialien wie Braun-, Steinkohle oder verschiedenen Kunstoffen gewonnen und in unterschiedlichen Einsatzgebieten verwendet. Dazu zählen Chemie, Medizin, Trinkwasseraufbereitung oder Abwasserbehandlung. Üblicherweise kommt die Aktivkohle als Granulat oder in Tabletten gepresst vor. Die in der Kosmetik verwendete Kohle besteht dabei zumeist aus Holz- oder Torfkohle und zeichnet sich durch seine hochporöse Struktur aus, die wie ein Schwamm wirkt.
Tradition als Arzneimittel und neuer Lifestyle-Trend
In der Kosmetik werden unter anderem Gesichtsmasken und Duschgels mit dem porösen Kohlenstoff versetzt, um Unreinheiten und Schmutz zu entfernen. Der Stoff an sich ist aber kein neues Arzneimittel. Zur Entfernung von Giftstoffen aus dem Magen-Darm-Trakt ist er beispielsweise schon seit vielen Jahren in Verwendung. In der näheren Vergangenheit hat sich in der Kosmetikbranche jedoch ein regelrechter Hype um die Aktivkohle entwickelt. Das Verbraucherpanel des Marktforschungsunternehmens GfK spricht vom derzeit am stärksten wachsenden Lifestyle-Trend überhaupt. So verwundert es auch nicht, dass der Trendzusatz mittlerweile auch seinen Weg in die Zahnpasta gefunden hat. Dabei soll die Aktivkohle laut Herstellern die Zahnverfärbungen nicht nur entfernen, sondern die Zähne auf besonders schonende Art und Weise aufhellen – und das ganz ohne den Zahnschmelz abzuschmirgeln.
Zahncreme mit Aktivkohle reines Marketing?Zahnärzte hingegen sehen die neue Zahnpasta durchaus kritisch. Die britische Fachzeitschrift
„British Dental Journal“ bemängelt dabei sowohl die fehlenden wissenschaftlichen Belege, dass Aktivkohle nachweislich zahnaufhellend wirke, als auch den durch das Fehlen von Fluorid hervorgerufenen mangelnden Kariesschutz. Eine Analyse von 50 verschiedenen schwarzen Zahncremes aus dem Jahr 2017 ergab, dass lediglich vier der getesteten Produkte das schützende Fluorid enthielten. Ebenso konnte die aufhellende Wirkung der Cremes nicht nachgewiesen werden. Zur möglicherweise erhöhten Kariesgefahr durch fehlendes Fluorid kommt hinzu, dass nicht alle schwarzen Zahncremes immer Aktivkohle enthalten. Manche Ausführungen werden lediglich mit industriellem Ruß versetzt, um die Schwarzfärbung zu erzielen. Ruß gilt sogar als potentiell krebserregend.
Fazit: Auf klassische Zahncremes und professionelle Zahnaufhellung setzen
Dem vermeintlich schonenden Aufhellen der Zähne durch Aktivkohlezahnpasta sollte der Verbraucher daher stets ein professionelles Bleaching der Zähne
beim Zahnarzt vorziehen. So können sichtbar positive Ergebnisse erzielt und Nebenwirkungen oder gar Folgeschäden vermieden werden. Beim Zähneputzen sollte man dem Trend nicht folgen, sondern auf zahnärztlich geprüfte Zahncremes vertrauen, die Karies und andere Erkrankungen der Zähne vorbeugen.