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Fluoridzahnpasta bei Kindern – ein Risiko?

Die Debatte über die Wirkung von Fluoridzahnpasta beschäftigt sowohl Forscher als auch die Bevölkerung immer wieder. Vor allem bei Kindern gehen die Meinungen auseinander. Doch was ist dran am Mythos? Ist fluoridhaltige Zahnpaste wirklich schädlich für die Kinder?

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Eine Statistik der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie aus dem Jahr 2016 besagt, dass die Anzahl der Kinder, die mit zwölf Jahren an Karies litten, Ende der 1980er noch 80 Prozent erreichte, wohingegen es 2014 über 60 Prozent weniger waren, ein massiver Rückgang, doch wieso?

Zur Bekämpfung von Karies hilft nachweislich Fluorid, das vor Säuren schützt, die vor allem in zuckerhaltigen Speisen und Getränken enthalten sind. Fluorid ist ein Spurenelement, das sich sowohl in unserem Wasser als auch in unseren Lebensmitteln befindet. Bereits vor über 200 Jahren konnte es in menschlichen Zähnen nachgewiesen werden. Heutzutage sind die positiven Auswirkungen auf die Kariesbekämpfung bis ins kleinste Detail bekannt.

Kritiker verkennen die positive Wirkung von Fluoriden immer wieder und Studien gehen sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Manche Forscher wünschen sich eine viel höher mit Fluorid dosierte Kinderzahnpasta und schwören auf dessen schützende Wirkung vor Karies. Die Skepsis vieler Leute lässt sich vielleicht durch eine Milchmädchenrechnung erklären. Vorsicht ist nämlich vor allem vor einer Verwechslung mit dem giftigen Gas Fluor geboten, das sich durch sämtliche Materialien frisst. Fluorid hingegen ist ein negativ geladenes Ion, das in Verbindung mit beispielsweise Natrium ein Salz ergibt, das alles andere als aggressiv wirkt.

Jedoch gilt wie bei so vielem auch hier: die Dosis ist entscheidend. Denn generell ist es korrekt, dass Fluorid eine giftige Wirkung hat. Und genau hier lauert die erhöhte Gefahr für Kinder. Anders als bei Erwachsenen kann sich Fluorid bei Kindern im Falle von übermäßig fluoridhaltiger Nahrungsaufnahme die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes verringern, was sich durch das noch andauernde Wachstum der Zähne und die damit verbundene Aufnahme über die Blutbahn bis zum etwa achten Lebensjahr erklären lässt. Im Falle von Zahnpasta kommt es durchaus vor, dass Kinder sie nicht ausspucken, sondern verschlucken. Jedoch müsste ein Kind mit 15 Kilogramm Körpergewicht etwa zwei Tuben Kinderzahnpasta mit 37,5 Milligramm Fluorid verdrücken, um sich zu vergiften. Für einen tödlichen Ausgang braucht es sogar deutlich mehr. Die Europäische Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (EAPD) empfiehlt bis zum 24. Lebensmonat gar kein Fluorid, danach bis zum sechsten Lebensjahr etwa 0,25 Milligramm pro Tag und bis zum 18. Lebensjahr die doppelte Menge.

Eine nicht ganz so giftige aber eher unansehnliche Folge sind die sogenannten Fluorosen. Die dauerhaft weißen Flecken auf den Zähnen resultieren auch aus einer zu hohen Fluoridaufnahme über die Nahrung, während sich die Zähne noch im Wachstum befinden.

Wer also seinem Kind bis zum etwa achten Lebensjahr die Zahnpasta nicht zum Nachtisch, sondern zum Zähneputzen anbietet und das Ganze zudem mit einer gewissen Dosis Fluorid betreibt, um Karies vorzubeugen, der braucht keine Angst zu haben. In Verbindung mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen, normaler Zahnpflege und einer ausgewogenen und nicht zu zuckerhaltigen Ernährung kann quasi nichts schief gehen.

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