Gute Zahnärzte in Regensburg
In der Vergangenheit hat man so gut wie nie von dieser Krankheit gehört. Das erste Mal wurde das Krankheitsbild im Schweden der 1980er Jahre beschrieben. Heute leiden ca. 10 % aller Schulkinder an der mysteriösen Krankheit namens Kreidezähne. Die Betroffenen leiden ihr Leben lang, denn die „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation“ ist nicht heilbar.
Die Zähne sind rau, zerfurcht und gelb bis bräunlich verfärbt. Die Betroffenen leiden an einer extremen Druck- und Schmerzempfindlichkeit. Dabei ist der Zahnschmelz zugleich extrem porös und brüchig, sodass die Zähne sehr leicht brechen können. Zusätzlich gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, während in Schweden ein horrendes MIH-Problem hat (in Dänemark stellenweise auch Fallzahlen um die 40 %), stellt es in den südlichen Ländern kaum ein Problem dar.
Was ist MIH?Die Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation stellt eine Erkrankung und Strukturanomalie der Zahnhartsubstanz dar, die durch eine zu niedrige Mineralisation bereits vor dem Durchbruch der Zähne entsteht. Die verringerte Mineralisierung des Zahnschmelzes führt aber nicht nur zu leicht weißlich bis stark braun verfärbten Zähnen. Je stärker die Strukturanomalie ausgeprägt ist, desto rauer, poröse und brüchiger ist auch der Zahnschmelz. Diese Strukturschwäche führt neben Schmerzempfindlichkeit auch zu einer verstärkten Kariesgefahr. Beim Schweregrad C scheint aufgrund der extrem hohen Druck- und Temperaturempfindlichkeit der Zähne sogar ein unbeschwertes, normales Leben als ungewiss: Essen, Trinken, Zähneputzen wird zum unangenehmen Erlebnis.
Entstehung Die genaue Ursache für die Entstehung von Kreidezähnen gilt dabei wissenschaftlich als ungeklärt. Als eine wahrscheinliche Ursache für deren Entstehung nennen Wissenschaftler und Ärzte oftmals Weichmacher und
Bisphenol (BPA) aus verschiedenen Kunstoffen. Auch wenn die Krankheit verstärkt nach Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen sowie nach starken Antibiotikabehandlungen in der frühen Kindheit auftritt, konnte mit Tierversuchen ein Zusammenhang zwischen BPA und der Entwicklung von MIH nachgewiesen werden. Vor allem BPA lässt sich im Alltag leider kaum vermeiden. Denn egal, ob in Verpackungen, Plastikgeschirr, Kassenbons oder Getränke- und Konservendosen – BPA ist fast überall zu finden.
Lösung Da die Mineralisierung der Zähne bereits ab dem sechsten Lebensjahr abgeschlossen ist, lassen sich Kreidezähne nicht heilen, sondern lediglich therapieren. Oftmals werden die beeinträchtigten Bereiche mit Zement, Komposit oder Stahlkronen abgedeckt, damit der Zahn unter der Kaubelastung nicht einbricht. Einzige Möglichkeit weitere Schäden des Zahnapparates zu vermeiden, liefert die Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta und eine gute und vor allem regelmäßige
Prophylaxe. Zusätzlich sollten Erkrankte ihre Zähne einmal wöchentlich mit Fluorid-Gelee behandeln, um den Zahnschmelz vor Kariesbefall zu schützen. Um eine gesunde und störungsfreie Zahnentwicklung zu ermöglichen, sollte vorbeugend bereits ab der Schwangerschaft der Kontakt mit BPA und Weichmachern vermieden werden, und mindestens bis zum sechsten Lebensjahr fortgeführt werden.
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Foto: bigstock-
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