Gute Zahnärzte in Regensburg
Durch die heutige, meist sehr zuckerhaltige Nahrung kann die Mundflora aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Karies hervorrufende Bakterien können sich dadurch gut vermehren. Kokosöl soll Abhilfe schaffen. Doch hilft es wirklich?
Kokosöl wird aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten als Lebensmittel geschätzt. Doch als wertvolles Naturprodukt wirkt es auch sowohl antibakteriell als auch antiviral. Verantwortlich ist die darin enthaltene Laurinsäure, durch die sich Karies auslösende Bakterien, Streptococcus mutans genannt, und der Hefepilz Candiaa albicans nicht vermehren können. Laurinsäure ist sogar in Muttermilch enthalten und unterstützt den Aufbau des Immunsystems von Babys.
Zur Zahnpflege wird Kokosöl hauptsächlich als Zahnpasta oder als Mundspülung benutzt. Hierbei ist jedoch auf die teils erheblichen qualitativen Unterschiede der Öle zu achten. Es ist derzeit aber noch kein fester Bestandteil verkäuflicher Pflegeprodukte. Beim Einsatz als Zahnpasta ist zu beachten, dass lediglich eine einzige Studie die positive Wirkung des Öls festgestellt hat. Fluoridhaltige Zahnpasta hat sich in der Forschung dagegen jahrelang bewährt. Der
Effekt des Kokosöls ist also erstmal nur mit Vorsicht zu genießen, denn einen wissenschaftlich eindeutig erwiesenen, gleichwertigen Ersatz für herkömmliche Zahnpasta stellt es nicht dar. Bereits bestehende Karies kann durch das Öl auch nicht beseitigt werden.
Das tägliche Ölziehen, also die Verwendung des Öls als Mundspülung, ist von Testern unterschiedlich bewertet worden. Während die einen keine bedeutenden Unterschiede festmachen konnten, stellten andere bei konsequenter Anwendung nach etwa einem Monat eine Aufhellung der Zähne fest. Es können jedoch nicht alle Arten von Verfärbungen gelöst werden. Dazu gehören innere Verfärbungen des Zahns, oder Farbveränderungen aufgrund von Krankheiten. Außerdem können Zähne durch das Öl nicht gebleicht werden. Nichtsdestotrotz kann es Zahnfleischentzündungen hemmen und beseitigt Mundgeruch. Damit hilft es hauptsächlich gegen Probleme, die auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen sind.
Ölziehen ist darüber hinaus mit einem relativ großen zeitlichen Aufwand verbunden. Tester empfehlen, morgens einen Esslöffel Kokosöl etwa 15 Minuten lang zwischen den Zähnen hin und her zu bewegen und den Mundraum damit auszuspülen, ohne das Öl zu schlucken. Anschließend soll der Mund mit lauwarmem Wasser ausgespült werden, bevor die Zähne anschließend geputzt werden. Wegen der Abwasserreinigung soll das Kokosöl auch nicht ins Waschbecken gespuckt werden. Bei Amalgamfüllungen ist jedoch Vorsicht geboten: Quecksilber kann sich durch das Öl aus Füllungen lösen und über die Mundschleimhäute aufgenommen werden. Auch bei dieser Methode zeigt sich, dass Kokosöl höchstens als Ergänzung, aber jedenfalls keinen gleichwertigen Ersatz für herkömmliche
Zahnprophylaxe bieten kann.
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Kerdkanno